Die meisten Menschen wünschen sich, in vertrauter Umgebung Abschied zu nehmen und in dieser Umgebung sterben zu können – und das möglichst nicht alleine.
Um diesen Wunsch zu erfüllen, bietet der Ambulante Hospizdienst Wittgenstein Menschen in der letzten Zeit ihres Lebens Begleitung an, zu Hause, in Pflegeeinrichtungen oder auch im Krankenhaus. Lebens- und Sterbebegleitung der Hospizbewegung heißt für uns beispielsweise:
- da sein für den kranken Menschen, wenn wir gebraucht werden,
- Angehörigen in der Betreuung beistehen und sie entlasten,
- zuhören und genau hinhören,
- miteinander reden, aber auch schweigen,
- annehmen des Menschen unabhängig welcher Nationalität, Konfession oder Erkrankung,
- Selbstbestimmung wahren oder
- den Betroffenen in seinem Wunsch nach Schmerzfreiheit in Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten zu unterstützen.
So werden die Wünsche der Betroffenen, ihre Würde und Autonomie gewahrt und die Einzigartigkeit jedes Menschen respektiert.
Wir arbeiten eng mit anderen helfenden Einrichtungen im ambulanten und stationären Bereich zusammen.
Seit 2003 sind wir in der ambulanten Sterbebegleitung im Raum Erndtebrück, Bad Laasphe und Bad Berleburg tätig. Die ehrenamtlichen Hospizhelferinnen und -helfer werden auf die Arbeit vorbereitet und von hauptamtlichen Koordinatorinnen begleitet.
Alles, was in der Begleitung oder Beratung geschieht, unterliegt der Schweigepflicht. Die Dienste des Ambulanten Hospizdienstes Wittgenstein sind für schwerstkranke, sterbende Menschen und ihre Angehörigen kostenlos.
Aktuelles
Anmeldung Hospizkurs 2024
Sie möchten an einem Befähigungskurs zur ehrenamtlichen Mitarbeit teilnehmen? Sie erhalten bei Absolvierung des Befähigungskurses ein anerkanntes Zertifikat im Sinne des § 4 Abs. 4 der Rahmenvereinbarung nach § 39a Abs. 2 Satz 7 SGB V! Insgesamt sind 100 Unterrichtseinheiten für den gesamten Kurs vorgesehen, dieses beinhaltet auch ein Besuch im stationären Hospiz sowie einem Exkurs einer Bestattungsform.
Anmeldung Hospizkurs 2024
Der „Letzte Hilfe“ Kurs – am Ende wissen, wie es geht!
Das Lebensende und Sterben unserer Angehörigen, Freunde und Nachbarn macht uns oft hilflos, denn uraltes Wissen zur Sterbebegleitung ist schleichend verloren gegangen. Um dieses Wissen zurückzugewinnen, bietet der Ambulante Hospizdienst Wittgenstein regelmäßig Kurse zur „Letzten Hilfe“ an.
In diesem Kurs lernen interessierte Bürger*innen, was sie für die ihnen Nahestehenden am Ende des Lebens tun können. Hierbei vermitteln wir Basiswissen und geben Halt und Orientierung, damit Sie Sterbenden das geben können, was sie am Ende am meisten brauchen: Zuwendung. Obwohl die meisten Menschen sich wünschen zuhause zu sterben, stirbt der größte Teil der Bevölkerung in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Doch Sterbebegleitung ist keine Wissenschaft – sondern praktizierte Mitmenschlichkeit, die auch in der Familie und der Nachbarschaft möglich ist.
Für weitere Infos zum Kurs melden Sie sich gern bei uns.
Aktuelles
Bevor wir sterben, feiern wir das Leben
20 Jahre Ambulanter Hospizdienst Wittgenstein
Am Samstag. 30.09.2023, fand im Bürgerhaus in Bad Berleburg ein ganz besonderes Jubiläum statt: Das Diakonische Werk Wittgenstein und der Freundeskreis diakonischer Arbeit im Kirchenkreis SiegenWittgenstein e. V. feierten gemeinsam mit Freund*innen, Förder*innen, Netzwerkparter*innen und Interessierten 20 Jahre Hospizarbeit in Wittgenstein. Hierbei stand nicht etwa das Sterben als Thema im Vordergrund – stattdessen wurde das Leben gefeiert!
Tanja Baldus begrüßte die Gäste in ihrer Funktion als Verwaltungsleitung des Diakonischen Werks, aber auch als Leitung des Ambulanten Hospizdienstes, zur Feierstunde um 16 Uhr. Musikalisch begleitet wurde diese sowohl von der Musikschule Wittgenstein e. V. als auch von Kathrin Hackler am Keyboard. Auf die ökumenische Andacht, geführt von Stephan Berkenkopf (Pfarrer der katholischen Pfarrei St. Marien) und Stefan Berk (Pastor und Leitung Hospizarbeit im Ev. Johanneswerk), folgte nach einer kurzen Pause das bunte Rahmenprogramm, moderiert von Clownin Anne-Lotta, die nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken brachte.
Was bedeutet eigentlich „Hospiz“? Wie kam die Hospizarbeit nach Wittgenstein? Wer steckt eigentlich dahinter? Diese und weitere Fragen wurden von den Koordinatorinnen, ehrenamtlichen Mitarbeitenden, Mitgliedern des Freundeskreises diakonischer Arbeit und weiteren geladenen Gästen beantwortet. Bei all der Historie durfte jedoch eines nicht vergessen werden: das Hier und Jetzt. Deshalb wurden alle anwesenden ehrenamtlichen Mitarbeitenden einmal auf die Bühne gebeten, wo sie gebührend gefeiert und mit kleinen Präsenten und einem tosenden Applaus bedacht wurden. Nicht zuletzt wurde die Gunst der Stunde zudem genutzt, um Lisa Bohne-Rompel als neue Koordinatorin des Ambulanten Hospizdienstes ab 01.10.2023 zu begrüßen.
Das anschließende Programm im Foyer bot neben einer Tombola, einer Bilderausstellung, einem Verkaufsstand von „Nadel & Faden“ (Kirchengemeinde Raumland) und Bewirtung durch den Steffes Hof auch gute Gespräche und Begegnungen. Für Musikliebhaber rundete die Band „The Broxters“ den Abend mit einer Ladung Rock ab.
Eine Frage, die während der Feierstunde gestellt wurde, blieb für viele am Ende des Tages wahrscheinlich offen: „Bevor ich sterbe, möchte ich…?“ Für die Anwesenden war zumindest für diesen Abend sicher, was sie wollten: das Leben feiern.