Die meisten Menschen wünschen sich, in vertrauter Umgebung Abschied zu nehmen und in dieser Umgebung sterben zu können – und das möglichst nicht alleine.
Um diesen Wunsch zu erfüllen, bietet der Ambulante Hospizdienst Wittgenstein Menschen in der letzten Zeit ihres Lebens Begleitung an, zu Hause, in Pflegeeinrichtungen oder auch im Krankenhaus. Lebens- und Sterbebegleitung der Hospizbewegung heißt für uns beispielsweise:
- da sein für den kranken Menschen, wenn wir gebraucht werden,
- Angehörigen in der Betreuung beistehen und sie entlasten,
- zuhören und genau hinhören,
- miteinander reden, aber auch schweigen,
- annehmen des Menschen unabhängig welcher Nationalität, Konfession oder Erkrankung,
- Selbstbestimmung wahren oder
- den Betroffenen in seinem Wunsch nach Schmerzfreiheit in Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten zu unterstützen.
So werden die Wünsche der Betroffenen, ihre Würde und Autonomie gewahrt und die Einzigartigkeit jedes Menschen respektiert.
Wir arbeiten eng mit anderen helfenden Einrichtungen im ambulanten und stationären Bereich zusammen.
Seit 2003 sind wir in der ambulanten Sterbebegleitung im Raum Erndtebrück, Bad Laasphe und Bad Berleburg tätig. Die ehrenamtlichen Hospizhelferinnen und -helfer werden auf die Arbeit vorbereitet und von hauptamtlichen Koordinatorinnen begleitet.
Alles, was in der Begleitung oder Beratung geschieht, unterliegt der Schweigepflicht. Die Dienste des Ambulanten Hospizdienstes Wittgenstein sind für schwerstkranke, sterbende Menschen und ihre Angehörigen kostenlos.
Aktuelles
Menschen am Lebensende in Würde begleiten
15 Teilnehmer:innen erhielten Zertifikat nach Befähigungskurs
Bad Berleburg – Der Ambulante Hospizdienst Wittgenstein hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen am Lebensende in Würde zu begleiten, die Lebensqualität zu erhalten und die Selbstbestimmung der Betroffenen zu bewahren. Für diese Aufgabe braucht es Mitmenschen, die gemeinsam diese Zeit des Abschieds tragen können. „Hospiz ist kein Ort, sondern eine Haltung. Sie wird überall dort erfahrbar, wo Menschen für schwerstkranke und sterbende Menschen sowie ihre Zugehörigen da sind. Hospiz ist da, wo in sorgender Gemeinschaft der Mensch, der Hilfe und Unterstützung benötigt, im Mittelpunkt steht und bei ihm ein Mensch ist, der ihn begleitet.“, so Tanja Baldus, Leitung des Ambulanten Hospizdienstes.
In einem 100-stündigen Befähigungskurs, der in der Zeit von Januar bis Ende November 2022 im Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeindehaus stattfand, wurde am vergangenen Wochenende 14 Frauen und 1 Mann, aus unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft und unterschiedlichen Alters der „Hut“ des Hospizhelfers aufgesetzt.
Lerninhalte waren unter anderem die persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema Tod, Sterben und Trauer. Durch die eigene Reflexion und die Selbsterfahrungen konnten die Teilnehmer:innen eine hospizliche Haltung zum Leben und zum Sterben entwickeln, die in eine achtsame und respektvolle Begegnung mit den Sterbenden und deren Angehörigen mündete. Auch Erfahrungen in Form eines Praktikums in einer Pflegeeinrichtung, Besuch des Evangelischen Hospiz Siegerland und Krematoriums waren Teil des Kurses.
Von Marion Bock und Tanja Baldus wurden den neuen Hospizmitarbeitenden wertvolle praktische Kenntnisse und hilfreiches Wissen vermittelt. Auch fand die Spiritualität durch Diakoniepfarrerin Simone Conrad ihren Raum, denn die Hospizhelfenden brauchen eine Antwort, wenn gefragt wird: „Was glaubst du, was noch nach dem Tod kommt?“
„Die Besonderheit dieses Kurses ist, dass die Teilnehmer:innen zunächst sehr nach innen wachsen und dann zu einer ganz tollen und festen Gemeinschaft zusammenfinden, welches uns jedes Mal sehr berührt“, so Marion Bock vom Ambulanten Hospizdienst. „Und jeder der Teilnehmer:innen hat eine Perle, ein besondere Begabung in sich, um Menschen am Lebensende etwas Besonderes zu geben. Sterben lernen heißt leben lernen, “ so sind sich beide Koordinatorinnen einig.
Anmeldung Hospizkurs 2024
Sie möchten an einem Befähigungskurs zur ehrenamtlichen Mitarbeit teilnehmen? Sie erhalten bei Absolvierung des Befähigungskurses ein anerkanntes Zertifikat im Sinne des § 4 Abs. 4 der Rahmenvereinbarung nach § 39a Abs. 2 Satz 7 SGB V! Insgesamt sind 100 Unterrichtseinheiten für den gesamten Kurs vorgesehen, dieses beinhaltet auch ein Besuch im stationären Hospiz sowie einem Exkurs einer Bestattungsform.
Hier geht es zur Anmeldung!
Aktuelles
Hospiz kann mehr – der Welthospiztag am 8. Oktober
Am 8. Oktober ist Welthospiztag, unter dem Motto „Hospiz kann mehr“: „Bei schwerer Krankheit und am Lebensende haben viele Menschen Angst vor Schmerzen, vor dem Alleinsein oder davor, anderen eine Last zu sein“, erklärt Tanja Baldus, Koordinatorin vom Ambulanten Hospizdienst Wittgenstein. „Dass es für all diese Fragen vielfältige Unterstützungsangebote gibt, ist leider immer noch zu wenig bekannt.“
Der Ambulante Hospizdienst des Diakonischen Werks setzt sich seit 19 Jahren dafür ein, schwerstkranken und sterbenden Menschen die letzte Zeit ihres Lebens ihren Vorstellungen entsprechend zu gestalten, genau hinzuhören und einfühlend zu begleiten. Jeder möchte am Lebensende würdevoll begleitet und gut versorgt werden. Hospizarbeit und Palliativversorgung kümmern sich darum, dass genau das möglich ist. Palliative Angebote lindern die Schmerzen und Beschwerden von sterbenden Menschen, damit sie möglichst symptomarm am täglichen Leben teilhaben können. Und bei der Hospizbegleitung geht es laut Baldus darum, die Wünsche und Bedürfnisse sterbender Menschen zu erfüllen, ihnen Zuwendung und Zeit zu schenken sowie sie und ihre Angehörigen zu unterstützen.
In den Begleitungen erleben wir, dass viele Lebensträume und Wünsche nicht erfüllt wurden. Der Ambulante Hospizdienst nimmt dies zum Anlass schon in guten Tagen über diese Dinge nachzudenken. Hospiz kann eben mehr! Deshalb werden in unterschiedlichen Geschäften, Apotheken und Einrichtungen unter dem Gedanken „Lass dir das Leben schmecken!“ Holzlöffel zum Mitnehmen liegen. Doch was hat es damit auf sich?
Hier kommt die Bucket-List ins Spiel: Eine Bucket-List (zu Deutsch: Löffelliste) ist eine Liste aller Dinge, die du in deinem Leben erreichen oder erleben möchtest. Oder anders ausgedrückt: Eine Bucket-List ist die ganz persönliche Liste deiner Lebensträume. Sozusagen eine To-do-Liste fürs Leben.